Halo 03-2021

HALOKAZ | 3 Jetzt im neuen Stand: Jetzt im ne e Sta : „Fällt Ostern auch in diesem Jahr aus?“, fragt mich neulich jemand. Meine Antwort lautet: Ostern fällt nie aus. Auch wo Angst und Unge- wissheit in der Corona-Pandemie unser Leben bestimmen, ist das Heil nicht aus der Welt. Das Oster- licht, das Licht der Auferstehung, das Licht des Lebens, das Licht Jesu Christi fällt auch in dieser Zeit in un- sere Wohnungen und Herzen. Wir werden Ostern feiern, in diesem Jahr erneut anders als sonst. Dennoch sind wir miteinander verbunden als Gemeinschaft, die die Auferstehung feiert. Die Auferstehung Jesu Christi bürgt dafür, dass uns selbst der Tod nicht von der Liebe Gottes trennen oder scheiden kann. Gottes unermessliche Liebe will uns an allen Tagen unseres Lebens tragen, auch hier und heute. Os- tern wird es nicht nur im Frühling am Sonntag nach Karfreitag. Ostern wird es überall da, wo die Kraft des Lebens, die Kraft der Liebe des ge- kreuzigten und auferstandenen Je- sus Christus uns anstiftet, das Leben zu wählen und die Liebe zu verwirk- lichen. Ich wünsche Ihnen allen frohe und gesegnete Ostern! Ihr Eckart Winkelmann Das Ei und seine zarte Schale – oder die Zerbrechlichkeit des Lebens Liebe Leserinnen und Leser, es ist ein alter und verbreiteter Brauch, an Ostern gefärbte oder bemalte Eier im Haus zu haben. Das Ei hat eine zarte, zerbrechliche Scha- le. Es erinnert wie die Erfahrungen dieser Zeit an die Zerbrechlichkeit des Lebens. Alles Leben ist anfällig für Gefahren und Bedrohungen. D er Inhalt des Eies auf dem Foto wurde ausgeblasen. Ausgeblasen wurde auch das Leben Jesu Christi am Kreuz. Ausgeblasen schien seine Hoff- nung, seine Liebe. Alle wandten sich ab von ihm, selbst die Jün- ger. Der Messias, der von Gott ge- sandte Retter, war tot, gestorben am Kreuz und begraben bei Jeru- salem durch Josef von Arimathäa. Der Inhalt des Eies wurde ausgebla- sen. Aber vorsichtige, behutsame Hände nahmen sich seiner an. Kre- ativ und schöpferisch fertigten sie eine Zeichnung auf der Schale an und erweckten das Ei quasi zu neu- em Leben. Für mich ist das ein Hin- weis auf Ostern und auf Gott. Ostern erzählt zunächst von drei Frauen. Sie, die um Jesus trauerten, die niedergeschlagen waren, weil der, auf den sie ihre Hoffnung ge- setzt hatten, am Kreuz scheitern musste, sie gingen hin, um sein Grab aufzusuchen und den Leichnam zu salben: Ein Akt letzter Dankbarkeit und Ehrerbietung gegenüber dem Toten. Aber sie finden nichts, jeden- falls nicht den toten Jesus. Stattdes- sen begegnen sie dem auferstande- nen Christus. Gewalt und Hass, selbst der Tod kann Gottes Liebe nicht un- terkriegen. Gottes Liebe setzt sich durch zu neuem Leben. Darauf deu- tet auch die Zeichnung auf der Eier- schale hin. Sie zeigt ein Fensterkreuz. Zu Ostern erinnert es an das Kreuz auf Golgatha. Das Fensterkreuz er- innert an die Untat der Menschen, wenn sie die Liebe und damit Gott selbst aus der Welt und aus dem Le- ben verbannen wollen. Das Kreuz ist eine ständige Mahnung, dass Men- schen in der Versuchung sind, Gott und damit das Leben zu verwerfen. Es weist darauf hin, dass einer ster- ben musste, obwohl er unschuldig war. Dieser eine hat den Tod besiegt. So unfassbar die Ostergeschichten klingen, so wahr sind sie. Jesus lebt. Gott hat ihn auferweckt, er ist von den Toten auferstanden. Die Liebe Gottes in Jesus ist nicht geschei- tert, sondern hat den Tod besiegt. Die Liebe Gottes ist immer noch da – und sie will uns alle ergreifen, so dass wir sie leben und verwirklichen und damit Hoffnung in die Welt brin- gen. Wo wir es wagen, die Liebe Jesu nachzuleben, überall dort ist uns Christus ganz nahe. Da lebt seine Botschaft, da ist er mitten unter uns, da ist Gottes Liebe lebendig! Helles, goldfarbenes Licht fällt durch das Fenster hinein. Es ist das Osterlicht, das jeden Tod besiegt: Nicht mit Mitteln der Gewalt und des Tötens, sondern mit der Liebe zum Leben, die überall dort Hoff- nung macht, wo Ausweglosigkeit droht. Das Osterlicht erstrahlt, weil selbst im Sterben und Tod Gottes Liebe und sein Licht nicht unterge- hen, sondern zu neuem Leben auf- erstehen wollen und werden.

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